Josefine Zeller

 

Ehemalige Pflaumheimer Lehrerin verstorben

 

Jo­se­fi­ne Zel­ler ist tot. Die frühe­re Grund­schul­leh­re­rin, die 1966 als ers­te und ein­zi­ge Frau in den Ge­mein­de­rat der da­mals selbst­stän­di­gen Ge­mein­de Pflaum­heim ge­wählt wur­de, ist we­ni­ge Ta­ge vor ih­rem 100. Ge­burts­tag in Schwä­b­isch-Gmünd ge­s­tor­ben. Fa­mi­liä­re Grün­de hat­ten Jo­se­fi­ne Zel­ler aus dem schwä­b­i­schen Rech­berg, heu­te ein Stadt­teil von Schwä­b­isch-Gmünd, nach Pflaum­heim ge­führt.

Hier war ihr naher Verwandter, Anton Bieber, Pfarrer gewesen, ihre Schwester war dessen Haushälterin. Als Pfarrer Bieber am 25. Mai 1952 starb, führte ihr Bruder, Pallottinerpater Anton Zeller, damals kurzfristig die Pfarrei weiter - bis zur Einführung des Nachfolgers, Pfarrer Karl-Josef Barthels im August 1952.

In dieser Situation kam Josefine Zeller zu ihren Verwandten nach Pflaumheim und blieb als Grundschullehrerin bis 1979. Sie führte die Erstklässler in die Welt der Zahlen und Buchstaben ein. Im März 1966 wurde sie als erste und einzige Frau in den Pflaumheimer Gemeinderat gewählt. Dort blieb sie zwei Perioden als Mitglied der CSU-Fraktion.
Obwohl sie jeweils hohe Stimmenergebnisse erzielt hatte, ließ sie sich nach der Gebietsreform 1978 nicht mehr aufstellen. Stattdessen engagierte sie sich in der Pfarre. Schon bei dem 1973 verstorbenen Pfarrer Ambros Buhleier hatte sie das Pfarrbüro geführt. Dieselbe Aufgabe erfüllte sie anschließend bei Pfarrer Leo Giegerich. Seit 1967 gehörte Josefine Zeller ebenfalls dem Pfarrgemeinderat an. Sie führte das Protokoll bis zu ihrem Wegzug im Jahr 1987 in ihre schwäbische Heimat. Ebenso sang sie bis dahin viele Jahre im Kirchenchor.

Besondere Verdienste hat sich Josefine Zeller mit Pfarrer Leo Giegerich bei der Tilgung der hohen Schulden für den Bau des Ambrosiushauses erworben. Seinen Namen verdankte das Haus dem Initiatoren, dem verstorbenen Pfarrer Ambros Buhleier. Josefine Zeller war die »erste Kraft« in der Bewirtschaftung des Hauses, stand oft hinter der Theke und hütete als »schwäbische Hausfrau« die Kasse.

 

Viele Jahre leitete Josefine Zeller außerdem die Altennachmittage. Auch sonst war ihr keine Arbeit zu viel oder zu gering. Für ihre Verdienste wurde ihr am Ende der Selbstständigkeit von Pflaumheim 1978 die Bürgermedaille verliehen.


Josefine Zeller ist in einem Altersheim bei Schwäbisch-Gmünd gestorben. Sie wurde an ihrem Geburtstag, am Donnerstag, dem 14. April 2016, in ihrem Heimatort Rechberg, beigesetzt.

 

Lothar Rollmann

Bearbeitet von Herbert Rachor

 

Ludwig Löffler Platz

 

Geschichtsverein will Ludwig Löffler Platz neugestalten

In der Sit­zung des Bau­aus­schus­ses des Ge­mein­de­rats Großost­heim ist am Don­ners­tag ein neu­es Kon­zept zur Neu­ge­stal­tung des Lud­wig-Löf­f­ler-Plat­zes vor­ge­s­tellt und ge­bil­ligt wor­den.

 

 

Sieben historische Grenzsteine links vor der Mauer und die Reste vom Schneiderbildstock rechts sollen den Ludwig-Löffler-Platz aufwerten.

Ein großes Schild des Heimat- und Geschichtsvereins am Ludwig-Löffler-Platz gegenüber dem historischen Rathaus, das auf Pflaumheim als einst selbstständiger Gemeinde hingewiesen hatte, hatte im vergangenen Jahr für Wirbel gesorgt.
Bei dem neuen Konzept soll auf das große Schild, das mittlerweile gestohlen wurde, vorläufig verzichtet werden. Sieben alte Grenzsteine, die in einer Scheune deponiert sind, sollen hier ebenso wieder aufgestellt werden wie die Reste vom historischen Schneiderbildstock, die erneuert werden mussten. Auf kleinen Tafeln werden dem Besucher die historischen Hintergründe erläutert. Damit erfährt der Platz des ehemaligen Gasthauses „Zum Ochsen“ eine Aufwertung. Die Arbeiten erledigt der Geschichtsverein. Die fachgerechten Fundamente gießt die einheimische Firma Zahn. Die Gemeinde gibt einen Zuschuss von 500 Euro.
Gestritten hat das Gremium um die Schilder an der Rampe zum Haus der Vereine am Parkplatz Zum Eck. Dabei ging es vor allem um die Art der Ausführung aus Kunststoff, die dem Pflaumheimer Thomas Schuler (JLB) zu billig war und nichts darstelle. Das eine Schild war identisch mit dem Schild am Ludwig-Löffler-Platz und erinnert an die 1200-jährige Selbstständigkeit
Es soll hängen bleiben, entschied schließlich die Mehrheit. Ein zweites Schild-, ein Willkommensgruß an die Großgemeinde, zu der Pflaumheim seit 1978 gehört, soll dagegen einen anderen Platz finden, da zwei nebeneinander hängende Schilder nicht schön seien.

 

Text und Bild: Bernd Hilla, Bearbeitet: Herbert Rachor

 

 

5. Ploimer Wirtshaussingen

Sangesfreude beim vollbesetzten Hock

 

Am Samstag, 07.11.2015 fand im Landgasthof  Hock das nunmehr schon 5. „Ploimer Wirtshaussingen“ statt, das nun schon zur Tradition geworden ist.

Das Wirtshaussingen erfreut sich auch im gesamten fränkischen Raum wieder wachsender Beliebtheit, so hat sich auch der Pflaumheimer  Geschichtsverein dem Erhalt des Liedguts verpflichtet. Dazu wurde ein neues Liederbuch mit 79 Stücken zusammengestellt. Das Repertoire umfasst Volks- und Wanderlieder bis hin zum Schlager-Gassenhauer die jeder kennt. Es wurden aber auch alte Ploimer-Lieder mit aufgenommen, die schon in den 1930er Jahren von den Ploimer-Wirtshaussängern, Fritz Demuth, Willi Hock und Albert Rachor, in den Gasthäusern gesungen wurden. Es sind auch neue Stücke aus der Feder von Adolf Rachor (Musik) und Suibert Kroth (Text) hinzu gekommen, die für die Sänger vom Poststammtisch komponiert wurden.

Nach der Begrüßung durch den 1. Vorstand Robert Hock moderierte Herbert Rachor, der auch den Abend organisierte und die technische Ausstattung  betreute, die Veranstaltung.

Ein volles Haus bestätigte einmal wieder dass es viele sangesfreudige Menschen in Pflaumheim und  auch aus der näheren und weiteren Umgebung gibt. Großer Wert wurde auf das gemeinsame Singen aller Anwesenden gelegt, wobei aber auch gesangliche und instrumentale Einzelvorträge willkommen waren und sehr gut angenommen wurden. Das gesungene Repertoire umfasste einen weiten Bereich des bekannten Liedguts vom deutschen Volkslied über bekannte „Gassenhauer“, Seemanns-,  Western-,  Wander- und Schoppenlieder wie sie bereits seit Jahrzehnten in unseren Wirtshäusern gesungen werden.

 

 

 

Die „Postsänger“ mit ihrem Frontmann Adolf Rachor stimmten ausgewählte Stücke aus ihrem reichhaltigen Repertoire an. Lange anhaltenden Ablaus erhielt Adolf Rachor als er "sein Solostück" Powidltatschkerln aus der schönen Tschechoslowakei vortrug. Parodien auf bekannte Größen der Schlagerszene wie Udo Jürgens, Reinhard May, Cliff Richard und  Roy Black wurden vom Publikum mit viel Applaus bedacht. Aufgelockert wurde das Ganze durch Zither- und Akkordeon-Solos,  Gesangs- und Instrumentalduos sowie etlichen heiteren Witzen. Es war für jeden Geschmack etwas dabei, so dass der Abend weit nach 20:00 Uhr  mit "Gute Nacht Freunde", von Heribert Euler vorgetragen, seinen Ausklang fand.

Alle Vortragende einzeln zu erwähnen würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, daher wird hier darauf verzichtet. Auch für die Vereinskasse gab es einen erfreulichen Zuwachs durch den Liederbuchverkauf und durch freiwillige Spenden. Die Bewirtung durch den Landgasthof Hock ließ  - wie gewohnt - keine Wünsche offen.

So ist  auch für das Jahr 2016 das - dann schon "6. Ploimer Wirtshaussingen" - am 05.November "beim Hock" geplant.

Text und Bild: Peter Locker, Bearbeitet von Herbert Rachor

 
 
 

Ausstellung im Haus der Vereine

Frauen im Zweiten Weltkrieg als Helferinnen der Wehrmacht

 

Den „Tag des offenen Denkmals“ hat der Geschichtsverein Pflaumheim in Anlehnung an den Zweiten Weltkriege dazu  genutzt,  um, entgegen dem eigentlichen Ziel dieses Tages, eine kleine Ausstellung  zu „Frauen als Helferinnen der Wehrmacht“ zu machen.  Dabei hat der Arbeitskreis „Zeitgeschichte“ unter Leitung von Wolfgang Krug einheimische Frauenschicksale erforscht.

Insgesamt waren sechs junge Frauen im Zweiten Weltkrieg im Einsatz. Es waren  dies Maria Luise Hock, eine später verheiratete Salm; Elfriede Hohm, eine verheiratete Kunkel und  Elisabeth, Hohm, verheiratete Hock, die alle Schwestern beim Roten Kreuz waren.  Im Nachrichtendienst des Heeres war Elfriede Demuth, eine später verheiratete Hartmann, eingesetzt. Zur Luftwaffe waren Katharina Hohm, verheiratete Zang und Maria Stegmann, verheiratete Schemmel, kommandiert. Man bezeichnete sie im Volksmund als „Blitzmädel“. Fünf der jungen Frauen kann nach dem Krieg wieder gesund  in ihr Dorf zurück. Lediglich Maria Luise Salm, geborene Hock, starb im Juli 1944 im Krankenhaus. Weitere waren in der Rüstungsindustrie und sonst wo dienstverpflichtet. Maria Braun, eine geborene Rollmann, war beispielsweise zur Straßenbahn in Leipzig abkommandiert, hatte dort ihren Landsmann August  Braun im Lazarett  besucht und später auch  geheiratet. Suitbert Kroth hat dies  und andere Kriegsereignisse in  seinem Buch „Spuren der Vergangenheit“ aufgespürt und für die Nachwelt aufgeschrieben.

 

 

Der Arbeitskreis hat den „Multifunktionsraum“ im „Haus der Vereine“ mit Szenen aus der Arbeitswelt der jungen Frauen  dargestellt.  So sind Gruppen mit Figuren der Rotkreuzschwestern um einen verletzten „Landser“ oder Funkgeräte sehen. 78 noch vorhandene  Bilder zeigen Erinnerungen der Frauen aus dieser Zeit. Im Original wird das Reichsgesetzblatt vom 16. März 1935 wo von den Nazis die Allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt worden ist, gezeigt. In einem Videofilm wird das Zeitgeschehen von damals illustriert.

Die Ausstellung hat allgemeines Interesse hervorgerufen und auch die nachgewachsene Generation interessiert Für die Besucher hatte der Verein noch einen gastlichen Aufenthalt vorbereitet.

Text: Lothar Rollmann, Bearbeitet von Herbert Rachor

 
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