Lothar Rollmann verstorben

 

Vom Schneider zum Ortschronist

Nachruf für Lothar Rollmann

 

Es ist schon ein ordentlicher Stapel an Büchern, die Lothar Rollmann über seinen Heimatort verfasst und herausgegeben hat. In seinem größten Buch beschäftigt er sich mit der Geschichte Pflaumheims im 20. Jahrhundert. Nun ist er am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26.12.2020 im Alter von 91 Jahren verstorben.

Lothar Rollmann wurde am 9.Juni 1929 als 3. Sohn des Schneiders Heinrich Rollmann und seiner Ehfrau Maria geb. Thyroff in Pflaumheim geboren. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er, wie es für die meisten Schulabgänger in einem Schneiderdorf üblich war, das Schneiderhandwerk und arbeitete in der Werkstadt seines Vaters als Heimschneider.

Im Jahr 1958 heiratete er seine Frau Luitgard, eine geborene Hock, mit der er 5 Kinder hat.

Nachdem sich der Untergang der Heimschneiderei zum Ende der 1950er Jahre abzeichnete wechselte er seinen Beruf und wurde Angestellter in der Gemeinde Pflaumheim. Durch ständige Weiterbildung und bestandenen Prüfungen begann für ihn der Aufstieg in der Verwaltung. Er war Protokollführer im Gemeinderat, Standesbeamter, Geschäftsleitender Angestellter und Kämmerer. Für seine Verdienste wurde ihm 1978 die Bürgermedaille der Gemeinde Pflaumheim verliehen.

Mit der Gemeindegebietsreform wechselte er in die Verwaltung des Marktes Großostheim.1992 ging er in den Ruhestand.

Die Musik wurde ihm in seinem Elternhaus in die Wiege gelegt. Von 1942 bis 1981 war er aktives Mitglied und von 1962 bis 1981 Leiter der Pflaumheimer Prozessionsmusik. Über 60 Jahre spielte er die Orgel in der Pfarrkirche St. Lucia, mehrere Jahre gehörte er dem Pfarrgemeinderat an, er begründete die katholische Jugend mit und leitete die Pfarrbücherei.

Schreiben war schon immer seine Leidenschaft. Er berichtete von 1950 bis 2010 für verschiedene örtliche Medien und Zeitungsverlage über die Ereignisse in Pflaumheim und die Ortgeschichte und war der Verfasser und Herausgeber von vielen Festschriften und Büchern. Sein größtes Werk war das Buch „Pflaumheim im 20. Jahrhundert“ worin er auf 391 Seiten die Geschichte des Ortes Pflaumheim in diesem Zeitraum mit Zeiten davor und danach aufarbeitet.

Für die Ortsgeschichte interessierte sich Rollmann schon früh, so kam es zwangsläufig dazu, dass er der Initiator zur Gründung des Geschichtsvereins Pflaumheim war, dessen Gründungsvorsitzender er wurde und später für seine Verdienste zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde.

Rollmann engagierte sich auch für andere Pflaumheimer Vereine wie die Feuerwehr und war bei den Film- und Foto-Freunden Gründungsmitglied.

2011 erhielt Lothar Rollmann für seine Verdienste um seine Heimatgemeinde den Ehren-Brief des Marktes Großostheim verliehen.

Der Geschichtsverein Pflaumheim und die Ortbevölkerung von Pflaumheim verlieren mit Lothar Rollmann einen ihrer „Großen Mitbürger“. Er selbst hat sich mit seinen vielfältigen Arbeiten und Publikationen über seinen Heimatort ein bleibendes Denkmal gesetzt.  

Lieber Lothar wir sind dankbar, dass du unter uns gelebt hast und wir werden dich in bleibender Erinnerung behalten!

 

 

Lothar Rollmann am Schreibtisch 1993

 

Copyright 2020 by Geschichtsverein Pflaumheim 2006 e.V.

Text: Herbert Rachor

Bilder. Archiv Geschichtsverein

 

Pflaumheimer Ordensfrauen verstorben

 

 

Margarete Zahn ist am 31. Oktober 1922 als jüngstes von 4 Kindern in Pflaumheim geboren. Sie tritt 1952 in den Orden der Schwestern vom Heiligen Kreuz ein und trägt den Ordensnamen Marina. Im Alter von 98 Jahren ist sie im Provinzhaus in Altötting verstorben.

Sie wuchs in Pflaumheim auf und ist hier als Gretel bekannt. Als ihre Mutter 1939 starb musste sie eine Ausbildung in einer Schneiderei abbrechen um den Vater im Haus und Hof zu unterstützen. Mit fast 30 Jahren konnte Sie ihrer Berufung zum Ordensleben folgen und ihr Wunsch ging schließlich in Erfüllung als Sie im Mai 1952 in den Orden der Schwestern vom Heiligen Kreuz in Altötting eintrat. Nach der zeitlichen Profess am 16.08.1956 legte Sie am 14.08.1962 ihr ewiges Gelübde ab. Sie konnte eine Ausbildung zur Säuglings- und Kinderschwester erfolgreich abschließen um anschließend in einem Kinderheim in Rickenbach zu arbeiten. Dort sorgte sie 37 Jahre lang mit mütterlicher Liebe für ihre kleinen Schützlinge.

Schwester Marina fühlte sich zeitlebens ihrer Familie und ihrer Heimatgemeinde sehr verbunden und kam gerne zu Besuch nach Pflaumheim.

Seit 2002 verbrachte sie ihren Lebensabend wieder in Altötting. Mit ihrer frohen, bescheidenen und ausgeglichenen Art war sie in der Schwesternschaft sehr geschätzt.

Am frühen Nachmittag des 3. Dezember 2020 verließen sie ihre Kräfte und sie ist im 65 Jahr ihrer Ordensprofess in Altötting verstorben.

 

 

 

Paula Ostheimer ist am 27. Mai 1929 als die älteste von 13 Kindern des Schneiders Anton Ostheimer in Pflaumheim geboren. Sie tritt 1950 in den Orden der Missions-Dominikanerinnen in Neustadt am Main ein und trägt den Ordensnamen Adelinde. 1956 geht sie nach Kalifornien/USA, wo sie dank ihrer Kenntnisse aus der Heimschneiderei ihres Vaters als Schneiderin tätig ist. 1974 wird sie in Mountain View Regionalpriorin und wird in den 1980er Jahren als Krankenseelsorgerin ausgebildet. Ab 1985 war sie in Argentinien tätig. 1986 wird sie während ihres Urlaubs im Konvent Neustadt am Main bis 1992 zur Priorin gewählt. 1995 wird sie Priorin in Dießen am Ammersee. Seit 2000 ist sie zunächst auf dem Volkersberg in der Rhön und danach in Bad Brückenau als Altersseelsorgerin stationiert. Ihren Lebensabend verbrachte sie wieder in Dießen am Ammersee.

In Seniorenheim St. Martin in Lohr am Main ist sie am 13.12.2020 im Alter von 91 Jahren verstorben.

 

Copyright 2020 by Geschichtsverein Pflaumheim 2006 e.V.

 

Herbert Rachor

Bilder. Archiv Geschichtsverein

 

 

 

„Bachgau-Dom“ vor 100 Jahren geweiht

Kuppelturm gilt als Wahrzeichen von Pflaumheim  

 

Doch die Planungen hatten bereits 1891 mit Gründung eines Kirchbauvereins begonnen und ab diesem Zeitpunkt wurde nach kreativen Lösungen zur Finanzierung gesucht.

Nachdem man sich gegen einen kompletten Neubau an anderer Stelle entschieden und sich alle Gremien auf einen Erweiterungs-Neubau am bisherigen und aktuellen Standort geeinigt hatten, ging es los.

Im Jahr 1909 wurde der Bauplan des Mainzer Dombaumeisters Professor Ludwig Becker genehmigt, der im Wesentlichen die Planungen seines Mitarbeiters Scholl übernommen hatte. Das Landesbauamt hatte dazu angemerkt, dass das opulente Gebäude eigentlich eher in eine Stadt als aufs Land passen würde.

Zur Deckung der veranschlagten Bausumme von 94.000 Mark hatte der Kirchbauverein 71.000 Euro beisammen. Nachdem der Gemeinderat eine Bürgschaft verweigert hatte, zeichneten für die fehlenden 23.000 Euro 61 Pflaumheimer eine Bürgschaft von insgesamt 49.100 Euro, also mehr als das Doppelte der benötigten Summe.

Und so wurde am 11.3.1914 die baupolizeiliche Genehmigung erteilt. Die festliche Grundsteinlegung erfolgte wenige Wochen später am Sonntag, den 26.4.1914. Danach war in weniger als 6 Monaten noch vor Beginn des 1. Weltkrieges der Rohbau fertig. Allen war bei Kriegsbeginn klar, dass das ganze Vorhaben bei einem späteren Baubeginn durch den Krieg und die Inflation zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Innenausbau und Einrichtung wurden während des Krieges fertig gestellt. Mit der Weihe wurde dann aber gewartet bis der letzte Pflaumheimer Kriegsgefangene zurück gekehrt war.

Und so war es dann am 12. Oktober 1920 endlich soweit. In Vertretung des erkrankten Würzburger Bischofs Ferdinand von Schlör, weihte der Bamberger Erzbischof Jacobus von Hauck die Pflaumheimer Kirche, deren Patronin seit frühesten Überlieferungen die heilige Luzia ist.

Aus Kostengründen war beim Neubau der Turm der alten Kirche aus dem 14. Jahrhundert erst mal erhalten worden. Wegen der geplanten Anschaffung neuer Glocken wurde erst im Jahr 1930 von der seit 1923 selbständigen Pfarrei der neue charakteristische Kuppelturm gebaut, der durchaus als Wahrzeichen von Pflaumheim bezeichnet werden darf.

 

 

Der Hochaltar vor der Umgestaltung

 

Ansonsten wurde die Kirche seit ihrer Weihe mehrfach renoviert und umgestaltet, letztmals im Jahr 1981, als in der Zeit von Pfarrer Leo Giegerich die jetzige Gestaltung des Chorraums veranlasst wurde. Statt einer längst überfälligen Renovierung, die wegen des Baumoratoriums im Bistum Würzburg nicht möglich ist, wurde im Frühjahr 2020 als kleine bauliche Maßnahme die Taufkapelle neu gestaltet und gestrichen sowie der Bodenbelag unter dem Empore erneuert.

Rückblickend kann man den damals Verantwortlichen nicht dankbar genug sein, denn ohne deren überdurchschnittliches Engagement und die nötige Risikobereitschaft würde man in diesem Jahr sicherlich kein 100-jähriges Weihejubiläum feiern können.

Den Festgottesdienst am Sonntag, den 11. Oktober um 10.30 Uhr leitet Domkapitular Clemens Bieber, bezeichnenderweise ein Namensvetter des ersten Pflaumheimer Pfarrers Anton Bieber, der bis zu seinem, Tod fast 30 Jahre in Pflaumheim wirkte. Ihm folgten Pfarrer Karl-Josef Barthels, Pfarrer Ambros Buhleier, Pfarrer Ernst Helfrich, Pfarrer Leo Giegerich und als letzter Pflaumheimer Pfarrer der kürzlich verstorbene Fridolin Helbig. Bis zur Gründung der Pfarreiengemeinschaft übernahm Pater Matthias Doll die Seelsorge und wurde 2008 von Pfarrer Thomas Wollbeck abgelöst. Seit 2017 ist der Großostheimer Pfarrer und Dekan Uwe Nimbler auch für die Pfarreiengemeinschaft „Regenbogen im Bachgau“ zuständig.

 

Copyright 2020 by Geschichtsverein Pflaumheim 2006 e.V.

Text: Peter Eichelsbacher

Bilder: Alfred Wagner

Bearbeitet: Herbert Rachor

 

 

 

Ehemaliger Pflaumheimer Pfarrer verstorben.

Fridolin Helbig hat 20 Jahre in Pflaumheim gewirkt.

 

Fridolin Helbig wird mit Wirkung vom 1. Oktober 1987 Pfarradministrator der Luzia-Pfarrei Pflaumheim und am 20. September 1987 eingeführt. Er ist am 5. Juli 1936 in Hesselbach bei Schweinfurt geboren und wird am 29. Juni 1964 in Ravengiersburg (Hunsrück) als Pater des Ordens der Missionare von der Heiligen Familie (MSF) zum Priester geweiht. Ab 1.Juli 2003 wird er Pfarrer von Pflaumheim.

 

Pater Helbig ist vor seiner Pflaumheimer Zeit von 1965 bis 1972 Lehrer an einem bischöflichen Knabenseminar in Äthiopien, wo er die naturwissenschaftlichen Fächer und Englisch unterrichtet. Danach absolviert er an der Universität Mainz ein Zusatzstudium für die Fächer Geographie und Religion. Ab 1981 ist er Lehrer in Koblenz und Andernach. Dann zieht es Ihn in die Seelsorge.

Als ein bisweilen interessanter Prediger, der das überkommene Glaubensverständnis in zeitgemäße Theologie umzusetzen versucht und manches als Naturgesetz sieht, was von alters her allgemein eher dem Gebet anvertraut wurde, ist ihm die Betonung des „Geistigen“ immer wichtig.

Die Führung einer Pfarrei ist für Fridolin Helbig jedoch völliges Neuland, was mit den Jahren zu Problemen führt und die Zusammenarbeit mit Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat erschwert.

Gesundheitliche Probleme veranlassen ihn später wiederholt längere „Auszeiten" zu nehmen. Am 7. August 2005 kündigt er nach dem Gottesdienst für alle überraschend an, für längere Zeit wegzugehen. Er bedankt sich bei allen, die ihm bisher Gutes getan haben, und stellt seine Rückkehr in Frage. Nach längerer Zeit der Abwesenheit wohnt er dann wieder im Pfarrhaus, ist aber nur gelegentlich zu sehen. Am 1. März 2007 tritt er in den Ruhestand. Die Pfarrgemeinde verabschiedet ihn offiziell beim Sonntagsgottesdienst am 28. Oktober 2007. Mitte März 2008 zieht er aus dem Pfarrhaus aus.

Er lebte zunächst in Wehr (Rheinland-Pfalz) und seit 2019 in Marienrachdorf. Im Alter von 84 Jahren ist er am 16.09.2020 dort verstorben und am Dienstag, dem 22. September auf dem örtlichen Friedhof von Hesselbach beigesetzt worden.

 

Text und Bild: Lothar Rollmann

Bearbeitet von Herbert Rachor

 

Copyright 2020 by Geschichtsverein Pflaumheim 2006 e.V.

 

 

 

Rundwanderweg zu den Steindenkmälern der Familie Zahn


 

Am 16. und 17. September 1995 kamen ca. 400 „Zahne“ in Pflaumheim zu einem Familientreffen zusammen. Teil des zweitägigen Programmes war eine Rundwanderung zu den Steindenkmälern der Familie Zahn, die zwischen 1602 und 1797 errichtet wurden. Zum Anlass des 25. Jubiläums wurde ein Wanderführer erstellt, dieser ist ab Anfang September beim Geschichtsverein Pflaumheim, in der Auslage der Marktgemeinde und bei ausgewählten Geschäften kostenlos erhältlich.

Zur Erinnerung an das 25. Jubiläum werden vier geführte Wanderungen angeboten:

Samstag, 19. September, 9:30 und 14:00 Uhr

Sonntag, 20. September, 9:30 und 14:00 Uhr

Die Teilnehmerzahl ist aufgrund Covid-19 begrenzt und daher eine Voranmeldung erforderlich mit Namen und Personenanzahl an E-Mail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! Sie müssen JavaScript aktivieren, damit Sie sie sehen können. oder per Mobilfunk oder WhatsApp an 0151/50708107 bei dem Organisator Burkhard Zahn.


Zum Schutz der Teilnehmer vor einer weiteren Ausbreitung des Corvid-19 Virus verpflichten sich die teilnehmenden Personen, die zum Zeitpunkt der Veranstaltung amtlich verfügten Infektionsschutzgrundsätze und Hygieneregeln zu beachten!

 

 

 

S        Start an der St. Luzia-Kirche im Zentrum von Pflaumheim

1        Das Stammkreuz der Zahne-Sippe auf dem Kirchplatz

2        Grabsteine am Aufgang zum alten Friedhof

3        Aussichtspunkt „Anna Kapelle“

4        Bildstock von Ciriax Zhan 1602

5        Kreuz am Bergweg

6        Der Bildstock am Dimpel

 

 

                              

 

 

 

Mittlerweile haben 60 Personen an den vier Terminen teilgenommen. Pro Termin war/ist die Anzahl der Teilnehmer, wegen der Corona-Pandemie, auf 15 Personen begrenzt.

Aufgrund der hohen Nachfrage gibt es einen Zusatztermin am 4. Oktober der jedoch bereits ausgebucht ist.

Bei weiterhin so großem Interesse werden sicher noch zusätzliche Termine angeboten. Bitte diesbezüglich bei Burkhard Zahn anfragen!

 

 

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